Gemeinsame Presseerklärung der Stadtwerke Bocholt und der Stadtwerke Rhede zum Stand der Fusionsverhandlungen
(Bocholt / Rhede, 27.05.2024) Die Stadtwerke Bocholt und Rhede haben einen wichtigen Schritt in Richtung Fusion gemacht. Die Aufsichtsräte beider Versorgungsunternehmen haben mehrheitlich beschlossen, den Räten der beiden Städte zu empfehlen, dass die Bürgermeister sowie der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Rhede beauftragt werden sollen, konkrete Vertragsverhandlungen über eine Fusion aufzunehmen. Die notwendigen Ratsbeschlüsse zur Aufnahme dieser Verhandlungen sollen am 3. Juli 2024 in beiden Kommunen gefasst werden.
Vorbehaltlich der Ratsbeschlüsse könnte eine Fusion im Jahr 2025 wirksam werden. Die fusionierten Stadtwerke würden dann rund 340 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen, bestehend aus derzeit 250 Beschäftigten in Bocholt und rund 90 in Rhede. Zusätzlich kämen etwa 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bäder hinzu.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Fasselt aus Duisburg wurde vor über einem Jahr damit beauftragt, die Sinnhaftigkeit und die wirtschaftlichen Vorteile einer Fusion zu bewerten. Dabei wurde auch geprüft, ob eine vertiefende Kooperation beider Unternehmen sinnvoll erscheint. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden den beiden Aufsichtsräten in einer gemeinsamen Sitzung im Februar 2024 vorgestellt und seither weiter verfeinert.
Es werden Synergien im unteren zweistelligen Millionenbereich über die kommenden zehn Jahre erwartet, während die geschätzten Transaktionskosten im unteren einstelligen Millionenbereich liegen. Die wesentlichen Synergien ergeben sich aus der Reduktion von Doppelbesetzungen. Betriebsbedingte Kündigungen schließen beide Unternehmen ausdrücklich aus.
Folgende Eckdaten zur Transaktion wurden von den Aufsichtsräten festgelegt:
Beteiligungsverhältnis: 70% Stadt Bocholt, 30% Stadt Rhede
Kapitalmaßnahme: Vor Abschluss der Transaktion soll eine Kapitalmaßnahme zu Lasten der Stadt Rhede erfolgen.
Minderheitenschutz: Bestimmte Beschlüsse können nur mit Zustimmung beider Stadträte erfolgen, darunter:
1. Bestellung und Abberufung der Geschäftsführung
2. Strukturbeschlüsse
3. Feststellung der Jahresabschlüsse, Gewinnverteilung und Ausschüttungen
4. Feststellung des Wirtschaftsplans
5. Bestimmte Geschäftsführungsmaßnahmen
Besetzung Aufsichtsrat
- Vertreter der Stadt Bocholt: 10 und der Bürgermeister der Stadt Bocholt
- Vertreter der Stadt Rhede: 5 und der Bürgermeister der Stadt Rhede
- Ein Arbeitnehmervertreter
- Gesamtgröße: 18 Mitglieder
Aufsichtsratsvorsitzender
Bis zum Ablauf der Wahlperiode 2030 kommt der Vorsitzende aus dem Kreis der Vertreter der Stadt Rhede. Anschließend erfolgt ein regelmäßiger Wechsel zwischen den Städten.
Geschäftsführung
- Geschäftsführer: Jürgen Elmer
- Stellvertreter als Prokurist: Marcel Radmacher
- Prokuristen: Die bisherigen Prokuristen aus Bocholt sowie Markus Frenk (heute Geschäftsführer Rhede)
Für die Bäder und den Stadtbus Bocholt soll ein sogenanntes Tracking Stock vereinbart werden, was bedeutet, dass Entscheidungen für diese Bereiche weiterhin den jeweiligen Städten obliegen und die finanzielle Verantwortung bei den Kommunen bleibt. So tragen die Kommunen weiterhin die Kosten für den Betrieb der Schwimmbäder und des Stadtbusses.
Die Fusion der Stadtwerke Bocholt und Rhede soll die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Stadtwerke weiter steigern und damit langfristig die Versorgungssicherheit und Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger in Bocholt und Rhede verbessern.
gez.
Thomas Kerkhoff (Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Bocholt / Bürgermeister)
Simon Böing (Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Rhede) / Jürgen Bernsmann (Aufsichtsrat Stadtwerke Rhede / Bürgermeister)