Trinkwasserschutz

Wer einen Blick in die Trinkwasserverordnung wirft, stellt fest, dass der Grenzwert für Nitrat bei 50 Milligramm je Liter (mg/l) liegt. Davon ist das Trinkwasser der BEW mit nur 10 mg/l weit entfernt.

Gutes Grundwasser – Landwirte aus Bocholt zeigen, wie es geht

Video zeigt erfolgreiche Arbeit der Kooperation Landwirtschaft - Wasserwirtschaft

Deutlich ist die Gülle zu riechen, die die Landwirte im Frühjahr auf ihre Äcker und Wiesen ausbringen. Dabei gilt Gülle als Hauptverursacherin für Nitrat im Grundwasser. Das war früher auch in Bocholt, einer Kommune im nordrhein-westfälischen Westmünsterland, ein Problem, heute nicht mehr. Weshalb das so ist und wie Grundwasser erfolgreich geschützt werden kann, darüber haben Landwirte aus Bocholt ein Video drehen lassen.

Der in Trinkwasserfragen sehr kritische Bundesverband Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) in Berlin ist sehr beeindruckt von dem Engagement der Bocholter Kooperation Landwirtschaft - Wasserwirtschaft. Ebenso wie die BEW hat daher auch der BDEW das Video auf seine Website gestellt als gutes Beispiel für eine umweltverträgliche Landwirtschaft.

Langfristige Entwicklung der Nitratwerte im Grundwasser

Wer einen Blick in die Trinkwasserverordnung wirft, stellt fest, dass der Grenzwert für Nitrat bei 50 Milligramm je Liter (mg/l) liegt. Davon ist das Trinkwasser der BEW mit nur 10 mg/l weit entfernt. Das war nicht immer so. Insbesondere in den 80er Jahren, aber auch noch Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts hatte das Unternehmen - so wie viele andere Wasserversorger auch - starke Probleme mit dem Nitrat. Es steht im Verdacht, sich im menschlichen Magen zu krebserregenden Nitrosaminen umzuwandeln.

Das Grundwasser des Wasserwerks in Bocholt-Mussum war mit rund 90 mg/l belastet. Einzelne Förderbrunnen hatten sogar deutlich mehr als 100 mg/l. Das Grundwasser in dem anderen Wasserwerk in Bocholt-Liedern stand mit rund 10 mg/l Nitrat besser da. Für das Wasser aus Mussum musste auf jeden Fall eine Lösung her, und zwar eine möglichst schnelle. 1986 entschloss sich das Unternehmen, eine Leitung zwischen den beiden Werken zu bauen, um das Wasser zu mischen. Zwar sank dadurch die Nitratbelastung im Trinkwasser unter den vom Gesetzgeber geforderten Grenzwert, eine Lösung für das Grundwasser war das allerdings noch nicht.

Die bahnte sich nur wenige Jahre später an. 1992 schlossen die Bocholter Landwirte, die Landwirtschaftskammer in Borken und die BEW einen Kooperationsvertrag unter anderem mit dem Ziel ab, die Nitratbelastung in den Einzugsgebieten der Bocholter Wasserwerke zu verringern. Durch eine gezielte, dem tatsächlichen Bedarf der Pflanzen angepasste Düngung sollten dabei die Interessen von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft in Einklang gebracht werden. Von wesentlicher Bedeutung war dabei die freiwillige Mitarbeit der Landwirte. Nach und nach, aber doch recht zügig, traten alle Landwirte in den Trinkwasserschutzgebieten der Kooperation bei. Heute sind es rund einhundert.

Sie wurden von Anfang an von der Kooperationsberatung bei der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer in Borken unterstützt. Ziel war und ist es, Landwirtschaft so zu betreiben, dass der Nitratgehalt im Grundwasser deutlich unter 50 mg/l liegt. Dazu bietet die BEW zusammen mit der Landwirtschaftskammer eine intensive Fachberatung an.

Schwerpunkte dieser Beratung sind die Düngeberatung, die Nährstoffbilanzierung und der richtige Einsatz von Wirtschaftsdüngern, wozu auch die Gülle zählt. Darüber hinaus werden auch verschiedene Einzelmaßnahmen gefördert, wie zum Beispiel der düngerlose Zwischenfruchtanbau. Er hilft, dass der durch die Düngung in den Boden eingebrachte Stickstoff und der durch Bodenorganismen zusätzlich freigesetzte Stickstoff optimal von der angebauten Kultur ausgenutzt werden. In besonders sensiblen Bereichen der Wasserschutzgebiete gibt es eine Aufwandsentschädigung, wenn eine besonders wasserschonende Bodenbewirtschaftung zu niedrigen Stickstoffwerten im Herbst geführt hat.

Qualitativ hochwertiges Trinkwasser

Wie erfolgreich die Kooperation ist, zeigt sich an der langfristigen Entwicklung der Nitratwerte im Grundwasser der beiden Bocholter Wasserwerke: Waren es im Mussumer Werk vor 30 Jahren noch 90 mg/l, so sind es heute nur noch 42 mg/l; von den ehemals 10 mg/l in Liedern sind nur noch 4 mg/l übrig geblieben. Und fürs ganze Bocholter Netzgebiet gilt heute ein einheitlicher Wert von 10 mg/l (vor 30 Jahren: 25 mg/l). Die Kooperation Landwirtschaft - Wasserwirtschaft ist davon überzeugt, dass den Verbrauchern auch zukünftig in Bocholt ein qualitativ hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung steht.

Verordnung und Karte zum Wasserschutzgebiet Bocholt-Mussum
Verordnung und Karte zum Wasserschutzgebiet Bocholt-Liedern
Verordnung und Karte zum Wasserschutzgebiet Schüttensteiner Wald

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