Die Qualität des Bocholter Trinkwassers ist sehr gut. Die BEW lässt es regelmäßig kontrollieren. Die Nitratkonzentration liegt bei nur rund 10 mg/l. Außerdem ist es von Natur aus mikrobiologisch bereits so rein, dass es nicht mehr zusätzlich gechlort werden muss. Genießen Sie dieses kühle Nass!
Die BEW setzt jährlich rund 5 1/2 Mio. m³ Trinkwasser ab. Das Unternehmen betreibt zwei Wasserwerke und die drei Wassergewinnungen Bocholt-Liedern, -Mussum und Isselburg-Schüttensteiner Wald. Das natürliche Grundwasser - auch Rohwasser genannt - wird mit insgesamt 18 Vertikalfilterbrunnen gewonnen und anschließend zu Trinkwasser - auch Reinwasser genannt - aufbereitet. Weitere rund 0,3 Mio. m³ kommen aus einem benachbarten Wasserwerk. Wasserrechtlich bewilligt ist eine Fördermenge von 5,93 Mio. m³ pro Jahr. Bis 2046 darf die BEW in Liedern jährlich 4,9 Mio. m³ Grundwasser fördern. Dieses Wasserrecht hat die Bezirksregierung Münster dem Unternehmen 2016 für weitere 30 Jahre erteilt.
Die EU-Kommission hat Deutschland im November 2016 wegen der zu hohen Nitratwerte im Grundwasser vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verklagt. Als Hauptursache gilt ein übermäßiger Einsatz von Gülle und stickstoffhaltigem Dünger auf den Äckern. Insbesondere Nordrhein-Westfalen, und hier das Münsterland, gehört zu den Bundesländern mit der höchsten Nitratbelastung. Dies geht aus einem Nitratbericht der Bundesregierung hervor.
Die BEW hat das Problem zu hoher Nitratwerte nicht; die Qualität des Bocholter Trinkwassers ist vielmehr sehr gut! Sie ist unter anderem auf die langjährige Kooperation zwischen Bocholter Landwirten und der BEW zurückzuführen. Sie besteht seit 1992, ihr gehören rund 100 Landwirte an. Da sie ihre Flächen in den Wasserschutzgebieten gewässerschonend bewirtschaften, liegt der im Bocholter Trinkwasser gemessene Nitratwert bei lediglich 10 Milligramm je Liter (mg/l) und damit weit unter dem erlaubten Grenzwert von 50 mg/l. Fazit: Aktive Landwirtschaft ist mit aktivem Wasserschutz vereinbar! Hier geht's zum Video "Gutes Grundwasser".
Die BEW lässt ihr Trinkwasser regelmäßig auf den chemischen Stoff Trifluoracetat (TFA) untersuchen. Zuletzt wurden dabei lediglich 1,2 µg TFA pro Liter Trinkwasser gefunden (Anm.: 1 µg = ein Mikrogramm = ein Millionstel Gramm). Das Umweltbundesamt (UBA) legte einen deutschlandweit verbindlichen Trinkwasserleitwert von 60 µg/l fest. Damit liegt das Trinkwasser der BEW deutlich unter dem TFA-Leitwert des UBA und kann ohne Einschränkungen verwendet werden. Erste Vorsorgemaßnahmen müssten erst bei einer TFA-Konzentration von 10 µg/l erfolgen.
TFA sind sehr gut wasserlösliche, mobile und stabile Salze der Trifluoressigsäure und können bei der Trinkwasseraufbereitung nicht entfernt werden. TFA kann nach derzeitigem Kenntnisstand aus unterschiedlichen Quellen in Gewässer gelangen. Das sind zum einen punktuelle Einleitungen aus der Industrie (z. B. Synthese von Kältemitteln) sowie Einträge aus dem Abbau verschiedener Kunststoffe. Als diffuse Eintragsquelle ist u. a. die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu nennen. Beispielsweise ist bekannt, dass TFA ein nicht relevanter Metabolit (nrM) des Herbizids Flurtamone ist.
Am 24.06.2023 trat nach über 20 Jahren die neue Trinkwasserverordnung (TrinkwV) in Kraft. Die im Vergleich deutlich umfangreichere Verordnung setzt die Änderungen der seit 2021 geltenden Europäischen Trinkwasserrichtlinie in nationales Recht um. Mit der neuen Verordnung wurden auch Grenzwerte für Trinkwasser neu aufgenommen bzw. vorhandene verschärft.
Parameter | Grenzwert bislang | Grenzwert TrinkwV 2023 |
Arsen | 0,010 mg/l | 0,004 mg/l ab 2028/2033 |
Bisphenol A | - | 0,0025 mg/l ab 12.01.2024 |
Blei | 0,010 mg/l | 0,005 mg/l ab 12.01.2028 |
Chrom | 0,050 mg/l | 0,025 mg/l ab 12.01.2030: 0,005 mg/l |
PFAS ∑ 20 | - | 0,000100 mg/l ab 12.01.2026 |
PFAS ∑ 4 | - | 0,000020 mg/l ab 12.01.2028 |
Weitere Infos dazu finden Sie hier.
Aufbereitungsstoffe, die bei der Aufbereitung des Trinkwassers verwendet werden.
Die Trinkwasserverordnung regelt die Qualitätsstandards des Trinkwassers. Gemäß § 21 Abs. 1 müssen die Wasserversorger bekannt geben, welche Aufbereitungsstoffe verwendet werden. Als zugelassene Stoffe setzt die BEW bei der Trinkwasseraufbereitung Sauerstoff, Luft und Natronlauge ein. Das Wasser ist von Natur aus mikrobiologisch unbedenklich und wird daher ungechlort verteilt. Chlor wird nur in einzelnen Störfällen zur Desinfektion eingesetzt. Die BEW informiert die Betroffenen in diesen Fällen gesondert.
Zum Schutz der Gewässer hat der Gesetzgeber das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz erlassen. Zur gewässerschonenden Anwendung ist die auf dem Waschmittelpaket aufgedruckte Dosiervorschrift für den jeweiligen Härtebereich zu beachte
Das Trinkwasser kann unbedenklich für die Zubereitung von Säuglingsnahrung genutzt werden. In allen Bocholter Stadtteilen wird Trinkwasser in gleicher Qualität geliefert. Einzige Ausnahme sind wenige grenznahe Haushalte. Hier wird niederländisches Wasser mit ebenso guter Qualität verteilt. Die Beschaffenheit des Trinkwassers kann sich in Störfällen ändern. Eine Haftung aus den Analysewerten muss deshalb ausgeschlossen werden. Die Bocholter Trinkwasseranalyse für das Jahr 2023 erhalten Sie nachfolgend.
Sauberes Trinkwasser - Was kann ich dafür tun? Trinkwasser hat in Deutschland eine hervorragende Qualität. Wasserressourcen sind fast überall mehr als ausreichend vorhanden. Wichtig ist es, diese zu schützen. Dazu können wir alle einen Beitrag leisten.
Pflanzenschutz und Gewässerschutz – geht das? Wie Unkrautbekämpfung auch ohne chemische Pflanzenschutzmittel funktioniert und warum das unseren Trinkwasserressourcen guttut.
Allgemeine Informationen zum Gewässerschutz erhalten Sie auf folgender Website: www.wasser-und-pflanzenschutz.de
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Ihr IT-Team der BEW Bocholt